Würde als Führungskompass.
Verbundenheit – Zugehörigkeit und Sicherheit empfinden.
Schon bei Geburt bringen wir das Gespür dafür mit, was es braucht, damit sich ein Mensch entwickeln kann. Es entsteht durch die Erfahrung engster Verbundenheit mit der Mutter und der Erfahrung des Wachstums, das durch diese Verbundenheit ermöglicht wird.
Wachstum und Verbundenheit, zwei schon vorgeburtlich in uns angelegte Grundbedürfnisse. Erkennt das Baby, dass diese Grundbedürfnisse nicht befriedigt werden, setzt es sich zur Wehr: es schreit!
Das, was in uns schon vorgeburtlich angelegt ist, wollen wir auch später in die Welt bringen: Wir wollen wachsen, gestalten, zeigen was wir können, Bedeutung haben, autonom und selbstverantwortlich sein.
Das alles wollen wir in Verbundenheit mit anderen erleben: wir wollen zugehörig und sicher sein, einen wertvollen Beitrag zum Ganzen leisten und den anderen auf Augenhöhe begegnen.
"Unser wichtigstes Kapital ist die Schöpferkraft des Menschen!“
(Joseph Beuys)
Daher brauchen wir Organisationen, die dieser (vielleicht "vergessenen“) Schöpferkraft Raum gibt.
Hierarchische Systeme können dabei an ihre Grenzen stoßen: Die Menschen werden Zielobjekt von Anweisungen, Erwartungen, Befehlen und Bewertungen; sie sind hierarchisch untergeordnet und bei Nichterfüllung der Erwartungen austauschbar. Das Lebendige, die Schöpferkraft, wird in ein hierarchisches Korsett gepresst. Viele lassen sich "formen“, spüren aber unbewusst, dass ihre Lebenskraft nach Ausdruck sucht.
Sie wollen nicht Objekt bzw. Mittel zum Zweck sein, sondern als Subjekt anderen auf Augenhöhe begegnen, als ein wichtiger Teil des Ganzen Bedeutung haben und ihrer Gestaltungskraft Ausdruck verleihen.
Führungskräfte werden vor die Herausforderung gestellt, ein tiefes Verständnis davon zu entwickeln, was uns als Menschen ausmacht und welche Grundbedürfnisse tief in uns verankert sind.
Sie müssen sichere Rahmenbedingungen schaffen, in denen diese Grundbedürfnisse ausreichenden Raum finden.
In Kontakt mit der eigenen Würde und der Würde des Gegenübers zu kommen kann ein richtungsweisender Kompass für diese "Führungsarbeit“ sein.